In den 1960er Jahren erspähten Menschen die ersten UFOs. Inmitten der Wüste Nevadas, der sagenumwobenen Area 51, untersuchten Wissenschaftler extraterrestrische Lebensformen. Dorfbewohner behaupteten, von Außerirdischen entführt worden zu sein. Sie erinnerten sich an medizinische Versuche und Operationen in Labors. Unsinn. Oder? Doch wenn wir tatsächlich einmal Besuch aus dem Weltall gehabt haben, dann haben die Besucher offenbar ein Fahrzeug bei uns vergessen.
Nahbegegnung der vierten Art
Vielleicht ist Opel-Chefdesigner Charles M. Jordan aber auch ganz alleine auf die Idee gekommen. Ende der 1960er entwirft er ein Coupé auf Basis des Opel Diplomat V8. Das Luxus-Coupé basiert auf einem um 30 cm gekürzten Dimplomat-Chassis und duckt sich auf nur 1,11 Meter Höhe. In seinem keilförmigen Bug stampft ein 5.4 Liter V8, ein modifizierter Small Block von Chevrolet. Auf der Keilspitze sitzen thermostatisch gesteuerte Kühlerlamellen, die bei höheren Geschwindigkeiten die Öffnung des Kühlers verringern. So soll eine bessere Aerodynamik erzeugt werden. Der V8 leistet 230 PS und beschleunigt das Coupé auf 200 km/h. Für die Kraftübertragung sorgt die Turbo-Hydra-Matic-Dreigang-Automatik. Charles „Chuck“ Jordan nennt seine Design-Studie Opel Coupé Diplomat – Opel CD.
Einsteigen. Kapsel schließen. Losfliegen.
Wer die Flunder bewegen will, muss erst einmal die gewölbte Frontscheibe mitsamt vorderem Dachteil, Türausschnitten und Lenkrad nach oben klappen. Sobald sich der Fahrer in den Leder-Liegesessel gelümmelt hat, zieht er Gas- und Bremspedal, das Lenkrad – also die Scheibe-Dach-Türen-Kapsel – und den Instrumententräger, der auf der Lenksäule hockt, zu sich und arretiert die Bedienelemente. In der Mittelkonsole sitzen sämtliche Schalter, die Wähltasten der Automatik und die Telefonanlage mit Bakkelit-Hörer. Um nach Hause zu telefonieren.
Gebaut wurde der Opel CD nie. Nein, das ist nicht ganz richtig. Er wurde nie unter der Regie von Opel gebaut. Der Automobilhersteller Bitter ließ ein Coupé auf Basis der Designstudien Opel CD und Frua CD bei Baur in Stuttgart produzieren. Von 1973 bis 1979 entstanden so insgesamt 395 Bitter CD.
–
–
- Umzug – es wird Zeit für was Neues! - 22. Mai 2018
- Bermudadreieck Autobahn: Wo ist Adam? - 22. Januar 2018
- Bergauf glüht der Motor, bergab die Bremsen - 1. November 2017